Mohammad

Mohammad Akbari wurde 2001 im Iran geboren. Als Sohn einer Afghanisch-stämmigen Familie hatte er es jedoch in dem pseudo-demokratisch geführten Land sehr schwer. Der heute 17-jährige fing mit 6 Jahren an in einem handwerklichen Betrieb zu arbeiten. Hier lackierte er ein Jahr lang Tische bis er in einen Stahlbetrieb wechselte. Dort bekam er den doppelten Lohn musste jedoch auch wesentlich länger schuften.

Mit nur 7 Jahren musste Mohamed 12 Stunden pro Tag arbeiten (8-20Uhr). Er merkte schnell, dass seine Zukunft im Iran keine Perspektive hat. Er selbst sagt heute: “Wenn ich im Iran geblieben wäre, wäre ich obdachlos, ein Junkie oder am wahrscheinlichsten tot.“ Deshalb entschließt er sich im Alter von nur 13 Jahren dazu, seinem Leben eine Perspektive zu geben und nach Europa zu fliehen. Ausschließlich sein Bruder wusste davon und stand ihm auch finanziell zur Seite, denn das ersparte und erarbeitete Geld von Mohamed reichte für die Schleuser, die ihn nach Europa bringen sollten, nicht aus.

Mohammad freut sich vor dem Schulgebaeude

Eine gefährliche Flucht beginnt
Seine 8-monatige Odyssee beginnt im Iran. Von da aus macht er sich auf den Weg zur türkischen Grenze. Als er die türkische Grenze passiert hat, werden er und seine Gruppe plötzlich beschossen. Sie können flüchten. Von dort entkommen, geht es weiter durch Europa. Auf diesem Weg ist Mohammad oft im Gefängnis, da er (wie viele Andere) als illegaler Flüchtling betrachtet wird und somit wenig Rechte besitzt.

Mohamed erzählt weiter. Dass er tagelang Nichts zu essen hatte und dann vor irgendwelchen Restaurants gewartet hat, bis jemand sein Essen stehen ließ. Immer wieder sagt er: „Wir mussten das doch machen.“ Doch auch 5 Tage nichts zu essen zu haben und immer weiter zu gehen sind nicht die einzigen Dinge, die den damals 13 Jährigen immer wieder an seine Grenzen brachten.

Mit 15 zum 1. Mal in die Schule gehen
Unterwegs war es selten möglich, Kontakt zu seiner Familie zu halten. So wurden wichtige Tage, wie z. B. sein Geburtstag für Mohammad sehr schwer. Mit 14 hatte er es dann geschafft, in Deutschland anzukommen. Hier warteten wochenlange, komplizierte bürokratische Vorgänge auf ihn, bis er mit einer neuen Aufgabe konfrontiert wurde. Er musste Deutsch lernen. Hierzu besuchte er erst eine Sprachkurs bis er mit 15 Jahren dann zum ersten Mal in seinem Leben eine Schule besuchen durfte.

Normalerweise wäre er hier in Deutschland an einer Regelschule aufgenommen, doch die OSK sprach sich 2016 dafür aus, Flüchtlinge aufzunehmen. Insgesamt hat die Offene Schule Köln 15 unbegleitete Flüchtlingskinder aufgenommen.

So kam es, dass Mohammad das Glück hatte, bei uns lernen zu können. Über die OSK sagt er : „Ich habe noch nie so eine Schule gesehen und ich war schon in echt vielen Ländern und habe Vieles gehört, aber noch nie so eine Schule gesehen wie die OSK. Das ist wirklich eine ganz besondere Schule. Alle Schüler sind nett und hilfsbereit. Ich bin herzlich aufgenommen worden.“

Heute ist er auf dem Weg zum Schulabschluss
Trotz Schwierigkeiten mit den Fächern Englisch und Deutsch ist Mohammad auf einem guten Weg. Er versucht sein Fachabitur zu bekommen, wobei er individuelle Unterstützung der Lehrer bekommt, die ihn auf diesem Weg begleiten und unterstützen. Es ist ihm nicht anzumerken, dass er erst 3 Jahre seines Lebens zur Schule geht und auch der harte Weg dahin ist dem strahlenden Jungen nicht anzumerken. Nach seinem Abschluss will er Betreuer werden und auf jeden Fall anderen Leuten helfen.
Wir durften viele Eindrücke sammeln, aus denen wir aus Respekt Mohammad gegenüber nicht alle Preis geben möchten.

 Autoren: Cedric Dawed

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